Schmehausen Hausnummer 2, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im September 1983
Informant: Willi Baukloh
Hausstelle: Wilhelm Baukloh, Beruf: Fabrikarbeiter vormals Bussmann/Isenbeck (auch Buschmann)
Haus Nr. : 2
Standort: Bis 1961 (Abbruch)
Flurbezeichnung: „Im Baukloh“ (Waldbezeichnung) Flur: 4 Ca. 200m östlich der Hausstelle Korte gt. Kroos, Hsnr. 53,180m südlich der Hausstelle Trost, Hsnr.6, 120m nördlich der „Geithe“
Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, ehem. großer Hof, langgezogenes 2-gesch. Ziegelfachwerkhaus, mit beiderseitigem Spitzgiebeldach, Giebel verbrettert, in N/S-Richtung.
N = Wohnteil, mit dem Hauseingang auf der Ostseite,
S = Stallungen, Dehlentür 4-teilig mit Vorschöpsel auf der Giebelseite
Dehlenbalkeninschrift: (W.B. aus dem Gedächnis bekannt:
Am 27.9.1726 erbaute Johan Luken gt. Bussmann
Baujahr: 1726 Baumeister:
Maße: Länge 30m, Breite 15m. Der Wohnteil des Ziegelfachwerkhauses ist nach Angabe des BInformanten etwa um 1880/1890 neu erstellt worden. Bei dieser Gelegenheit wurde das restliche Fachwerk (Stallungen) unter der Regie von Zimmermeister König, Schmehausen, Hsnr. 34, gehoben und untermauert. Der Sohlebalken des Fachwerkes liegt ca. 1 m über dem Boden. Laut Heinrich Greine gt. Pferdekämper, Eilmsen, geb. 1886 in Schmehausen, Hsnr. 16, wurden seiner Zeit die Steine für den Sockel an Ort und Stelle gebrannt; Steine waren Mangelware. An Gebäuden stand noch ein altes, freistehendes Ziegelfachwerk-Backhaus, Backs genannt, an der nordöstlichen Giebelseite des og. Hauses. Heinrich Greine gt. Pferdekämper erinnert sich weiter: Beim Bau einer neuen Hausstelle wurden zunächst Balken in das Erdreich getrieben und auf diesen das Fachwerk-Skelett errichtet. Diese eingerammten Balkenstützen faulten im Laufe der Jahrzehnte, weshalb die Hausstellen absackte und gehoben und untermauert werden mussten. Das Fachwerk wurde durch Hochwinden mittels Holzschrauben (z.B. wie bei einer Drehbank) die an mehreren Stellen angesetzt waren, gehoben. Als damaliger Zuschauer und Junge aus der Nachbarschaft – so Greine – weiß er noch, dass das Fachwerk bei Baukloh quietschte da das Gebälk nicht gleichmäßig gehoben werden konnte. Strittig ist der Name Luken (Dehlenbalkeninschrift). Ein Sohn, der die Hausstelle Greine gt. Pferdekämper, Hsnr. 16, errichten ließ, soll in der Dehleninschrift „Lukay gt. Bussmann“ genannt worden sein. Diese Auskunft gibt ebenfalls Heinrich Greine gt. Pferdekämper aus Schmehausen, jetzt wohnhaft. D.h. verheiratet in Welver-Eilmsen.
Zufahrt: Früher von der Lindenstraße, vor Berdelmann auf Trost zu, kurz vorher zum Hof.
Nach der Separation, d.h. Umlegung/Flurbereinigung, nach dem Bau der Autobahn, von der Lindenstraße, später Siegenbeckstraße, vor Berdelmann her in südlicher Richtung zum Hof; über dem Braukkamp, Flurbezeichnung im Volksmund.
Geschoßhöhe: Unten 2,50m und oben 2,50m (außergewöhnlich)
Größe: In ha des Resthofes um 1940, 1 ha, 89 a, 7o qm
Viehhaltung: Als Nebenerwerb um 1940, 2 Kühe, 3 Schweine, 25 Hühner dazu Hofhund und Katzen
Sonstiges: Auf dem ehem. Bussmann/Isenbeck-Hof war wissentlich keine Göpelanlage. Ein (Zieh) Brunnen, etwa 2,50 – 3m, befand sich auf der Westseite des Hauses; aus Feldsteinen gemauert. Zum Bussmann Hof gehörte seit alters Bussmann’s Brinksitzerstelle, Hsnr. 23,
1850 im Besitz von Gerhard Bussmann, der den Beinamen Lehmenschlöter führte.
Nach dem Verkauf der Besitzung, Hsnr. 2, an die VEW Dortmund im Jahre 1959, errichtete Wilhelm Baukloh, jr., auf ein neu erworbenes Grundstück in Welver- Eilmsen, Eilmser Wald 9, einen Neubau und zog 1961 in das neue Heim.